Schon verofiziert?

Riesiger Hype um die neue Social-App Vero

Wir können nicht mit aber auch nicht ohne sie: Soziale Netzwerke. Insbesondere Facebook und Instagram sind im letzten Jahr verstärkt ins Kreuzfeuer von Kritikern geraten – Postings, die niemand sehen will, zu viel Werbung und laufende Algorithmusänderungen auf Kosten der Reichweite. Vero sagt jetzt: „Schluss damit!“.

Beitrag über Vero

Die Downloadzahlen schießen in die Höhe. Wir Vero schon bald das neue Instagram?

Wer ist Vero?

Vero ist nicht etwa die Veronika von nebenan, sondern die neue Social-App, die seit einigen Tagen für einen regelrechten Boom in Netz und Medien sorgt. Vero (lat. Wahrheit) präsentiert sich als das neue Instagram – frei von Werbung, Datenfängerei und Filtermechanismen – ganz nach dem Motto „True Social“.

Die Funktionsweise gleicht jener von Instagram. Man hat einen Feed, der mit den Fotos von Freunden gefüttert wird. Neben Fotos kann man aber auch Texte, Links, Filmtrailer sowie Songs posten. Eine Chatfunktion gibt es natürlich ebenfalls.

Was ist jetzt anders?

Während andere Netzwerke Algorithmen einsetzen, um die Nachrichten für ihre User nach dem Motto „das könnte für dich interessant sein“ vorzufiltern, erscheinen die Postings im Vero-Feed komplett unzensiert in chronologischer Reihenfolge. Weiters kann man seine Freunde in vier Kategorien einteilen: Follower, Bekannte, Freunde und enge Freunde. Bei jedem Post kann dann ausgewählt werden, welche Gruppe ihn sehen darf und welche nicht.

Im Prinzip ist das jetzt nicht wirklich neu. Was aber neu ist, ist dass Vero komplett auf die Ausspielung von Werbeanzeigen verzichten will. Bis auf die Anmeldedaten werden zudem auch keine weiteren Nutzerdaten gesammelt, deren Verkauf an Unternehmen oft ein lukratives Geschäftsmodell ist. In Hinblick auf die neue Datenschutzverordnung ein sehr interessanter Aspekt.

Woher kommt dann das Geld?

Manche von Ihnen werden sich jetzt vielleicht fragen: „Ein Geschäftsmodell ohne Werbung und Datenverkauf, wie geht das?“. Ganz einfach: Vero basiert auf einem Abo-Prinzip. Die erste Million darf sich gratis registrieren, alle weiteren Nutzer müssen dann eine Jahresgebühr entrichten.

Server down, was nun?

In den letzten Tagen suchten immer mehr Menschen Zuflucht in der neuen App. Nachrichten wie „Folgt mir jetzt auf #Vero“ überfluten die sozialen Netzwerke. Nicht zuletzt auch, aufgrund der begrenzten Gratisplätze. Dieser Run führte dazu, dass die Server teilweise stilllagen. Die ersten Anzeichen des Scheiterns?

Top oder Flop?

Ob sich Vero im Social Web behaupten kann, wird sich zeigen. Wir haben uns zwei Szenarien ausgemalt:

Szenario 1: Vero erreicht den Social-Media-Olymp

Für dieses Szenario spricht zunächst einmal der sensible Umgang mit Nutzerdaten. Aufgrund der neuen Datenschutzverordnung rückt dieses Thema verstärkt ins Bewusstsein unserer Gesellschaft. Man ist vorsichtiger, was man im Internet von sich preisgibt. Immerhin möchte man nicht tagtäglich ins Visier von Werbeanzeigen geraten.

Durch den Verzicht auf Algorithmen ist Vero vor allem für Influencer interessant. Sie können jetzt endlich alle Follower erreichen, ohne Geld dafür ausgeben zu müssen. Da es Vero Unternehmen nicht gestattet, selbst Werbung zu schalten, werden Influencer zu einem unverzichtbaren Marketing-Tool – die großen Gewinner also.

Szenario 2: Vero bleibt ein One-Hit-Wonder

Es ist fraglich, wie viele User bleiben werden, wenn die Freemium-Grenze überschritten wird. Nach der Philosophie „Im Internet ist alles gratis“, werden möglicherweise nicht allzu viele Leute bereit sein, für Funktionen zu zahlen, die auf Facebook und Instagram kostenlos zur Verfügung stehen. Schaffen es die eigenen Freunde nicht unter die erste Million bzw. ziehen sie später nicht nach, was bleibt einem dann noch für ein Nutzen?

Weiters lassen die zahlreichen Serverzusammenbrüche aufgrund des großen Ansturms vermuten, dass die technische Infrastruktur noch nicht ganz ausgereift ist. Eine Baustelle auf Kosten der Vertrauenswürdigkeit, die den Hype schon bald abflauen lassen könnte.

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